„I was bruised and battered, I couldn’t tell what I felt.
I was unrecognizable to myself.
Saw my reflection in a window and didn’t know my own face.
Oh brother are you gonna leave me wastin‘ away
On the streets of Philadelphia.“ (Bruce Springsteen)
Die Straßen von Philadelphia erscheinen mir bunt, arm und friedlich. Bunt, weil diese Stadt sehr viel Kunst zulässt. In allen öffentlichen Gebäuden, die ich besuchte hingen Kunstwerke, Gemälde aber auch Fotos an den Wänden. Skulpturen und diverse Kunstinstallationen sind allgegenwärtig. Freie Gedäudeflächen, wie es sie z. B. an angrenzenden Parkflächen gibt, sind teilweise mit sehr aufwendigen Graffitis bemalt.
Die Armut auf den Straßen der Innenstadt ist nicht zu übersehen. Viele Szenen wollte ich gar nicht Fotografieren. Dann habe ich aber in der Nachschau der Bilder doch immer wieder Obdachlose entdeckt. Eine Situation ist mir besonders in Erinnerung geblieben, die habe ich auch festgehalten. An eine gut frequentierten Fußgänger Ampel lag ein Mann scheinbar leblos auf dem Bürgersteig. Was mich erschreckte, war, dass beinahe niemand davon Notiz nahm. Es scheint hier im Stadtbild so normal zu sein, das fast niemand dafür den Blick senkte.
Diese Szenen lassen die obigen Zeilen von Bruce Springsteen sehr real erscheinen.
Die tiefstehende Sonne zur goldenen Stunde reflektieret sich in den Fenstern der Straßenschluchten und formt dabei interessante Lichtsituationen. Die aber auch schnell wechselten.
Parallel zu den Straßen gibt es zwischen den Häusern kleine, enge Servicestraßen, hier stehen die Müllcontainer und auch Lüftein- und -auslässe sind hier zu finden. Hier macht das Personal die Zigarettenpause. Diese Wege wirken vernachlässigt und verglichen mit den normalen Hauptstraßen, scheinen sie in eine andere Stadt zugehören.
Hier kommt noch eine musikalische Empfehlung, für jeden der mit Kopfhörern durch die Straßen dieser Stadt gehen möchte. Das Album „Between Two Shores“ von Glen Hansard passt hervorragend in dieses Revier zwischen Blues und Realität, Leidenschaft und dem Dreck der Straße. Mein Lieblingssong „Setting Forth“.
Ein paar Anmerkungen noch zu meiner „neuen“. Sehr schnell, nachdem ich meinen Kamerapark vollständig auf Vollformat umgestellt hatte fehlte mir eine kleine handliche Kamera für die Jackentasche. Eine die schnell „emotional abgeschrieben“ sein würde. Womit man sich mal in das Getümmel werfen kann, ohne allzu sehr um die Unversehrtheit besorgt sein zu müssen. Am besten einhändig bedienbar.
„Weißt Du Sven, ich weis gar nicht, was die hier alle mit ihren Leicas wollen. Hier! Schau dir diese mal an, mehr braucht man nicht!“ Der Teilnehmer eines Foto MeetUps hielt mir seine neue Fuji X E3 unter die Nase und ich mochte Sie auf Anhieb. Klein und kompakt. Ein Belichtungsrad wie bei einer Leica M, die Blende ebenfalls. Belichtungskorrektur sogar besser als bei Leica.
Eine Vielzahl Leica M Objektive können mit Adapter verwendet werden. Dazu die Auswahl von nativen Fuji Linsen. Neben dem 23mm f/2.0 (35mm KB) aus dem Kit habe mir ich das 27mm f/2.8 (40mm KB) Pancake dazu gekauft. Ausschlaggebend war für mich die extrem kurze Objektivlänge, die die Kamera jackentaschentauglich macht. 40mm an Kleinbild ist sowieso eine spannende Brennweite für mich. Bei APS-C kann in der nahen Fokussierung sogar Bokeh erzeugt werden. Alle Bilder aus Philadelphia sind damit gemacht worden.
English version:
„I was bruised and battered, I couldn’t tell what I felt.
I was unrecognizable to myself.
Saw my reflection in a window and didn’t know my own face.
Oh brother are you gonna leave me wastin‘ away
On the streets of Philadelphia.“ (Bruce Springsteen)
The streets of Philadelphia seem colorful, poor and peaceful to me. Colorful, because this city allows a lot of art. In all the public buildings I visited there were works of art, paintings but also photos on the walls. Sculptures and various art installations are omnipresent. Free surfaces, as there are e.g. at adjacent parking areas, are partly painted with very complex graffitis.
The poverty on the streets of the city centre cannot be overlooked. I didn’t want to photograph many scenes. But then I discovered the homeless again and again in looking at the pictures later on. I remembered one situation in particular, which I captured. At a well-frequented pedestrian traffic light a man lay apparently lifeless on the sidewalk. What frightened me was that almost nobody noticed it. It seems to be so normal here in the cityscape that almost nobody lowered their gaze for it.
Here comes musical recommendation for anyone who wants to walk through the streets of this city with headphones. The album „Between Two Shores“ by Glen Hansard fits perfectly into this territory between blues and reality, passion and the dirt of the street. My favourite song „Setting Forth“.
A few more remarks about my „new“ camera. Very quickly, after I had changed my camera park completely to full size, I was missing a small handy camera for my jacket pocket. One that would quickly be „emotionally amortized“. With which one you can throw oneself into the turmoil without having to worry too much about the health. Best, to be operated with one hand.
„You know, Sven, I don’t know what they’re all others doing with their Leicas, here. Look at this camera, you don’t need any more! The participant of a photo MeetUp held his new Fuji X E3 under my nose and I liked it right away. Small and compact. An exposure wheel like a Leica M, the aperture as well. Exposure correction even better than Leica.
A variety of Leica M lenses can be used with a Fuji adapter. In addition the selection of native Fuji lenses. Besides the 23mm f/2.0 (35mm full frame) from the kit I bought the 27mm f/2.8 (40mm KB) Pancake. Decisive for me was the extremely short lens length, which makes the camera suitable for jacket pockets. 40mm at full frame is an exciting focal length for me anyway. With APS-C even Bokeh can be produced in the close focusing. All pictures from Philadelphia were taken with it.