Lina und der silberne Fisch
An einem warmen Sommermorgen saß Lina am kleinen See hinter ihrem Haus. Sie liebte es, ihre Füße ins Wasser zu tauchen und den Libellen beim Tanzen zuzusehen. Doch heute war etwas anders. Aus dem glitzernden Wasser blitzte plötzlich eine silberne Schwanzflosse auf.
Neugierig beugte sich Lina vor. Da tauchte ein kleiner silberner Fisch auf, der sie mit großen, klugen Augen ansah. „Hallo“, flüsterte Lina. Der Fisch schwamm näher, so nah, dass sie beinahe seine Schuppen berühren konnte.
„Ich heiße Finni“, sagte der Fisch auf einmal – Lina erschrak. Noch nie hatte ein Fisch mit ihr gesprochen! Aber sie war nicht ängstlich, sondern neugierig. „Warum bist du hier?“, fragte sie.
Finni erzählte ihr, dass er einen Freund suchte, weil er sich oft einsam fühlte. Lina lachte: „Ich auch! Meine Freunde sind im Urlaub, und ich vermisse sie.“
So wurden Lina und Finni Freunde. Jeden Tag trafen sie sich am See, erzählten sich Geschichten und schickten kleine Blätter-Boote übers Wasser. Manchmal sang Lina leise, und Finni spritzte Wasserfontänen dazu.
Als der Sommer sich dem Ende neigte, wusste Lina, dass sie ihren besonderen Freund nie vergessen würde. Sie versprach Finni, auch im nächsten Jahr wiederzukommen.
Und seitdem wusste sie: Manchmal wartet das größte Abenteuer im kleinsten See – und Freundschaft kann überall beginnen.