English Version below! Seit Jahren mal wieder im Pott!… hier bin ich zur Schule gegangen, aber auch das ist nun schon geraume Zeit her. Die IBA Emscher Park lief von 1989 bis 1999, die Ikonen der Industriekultur stehen weiterhin und es sind immer noch mehr als man sich an einem verlängerten Wochenende ansehen kann.
Meine Freundin aus Frankreich kommt auch, sie stammt aus dem Nord Pas de Calais, auch dies eine ehemalige Bergbauregion. Mit Ihr habe ich schon vor Jahren die Völklinger Hütte und Carreau Wendel an der Deutsch-Französischen Grenze besichtigt.
Wir starten mit dem Landschaftspark Duisburg-Nord. Bei bestem Wetter klettern wir im alten Stahlwerk herum und suchen nach tollen Perspektiven. Die Kinder sind teils begeistert, teils gelangweilt. Mit Pommes-Curry am Büdchen kriegt man aber alles wieder hin. Im hinteren Bereich des Landschaftsparks finden wir tolle Kletterwände in den alten Möllerbunkern, die nach und nach erweitert wurden. Das Highlight für die Kinder ist die große Rutsche, immer wieder rutschen sie – in Zweierformation und in Dreierformation.
Vom Landschaftspark geht es weiter zum Gasometer Oberhausen am Rhein-Herne Kanal, hier läuft derzeit die viel beachtete Ausstellung „Das zerbrechliche Paradies“. Der Gasometer ist immer wieder beeindruckend: der Innenraum in seiner Größe, von oben ist er beeindruckend wegen der tollen Aussicht, beeindruckend wegen seiner imposanten Größe, beeindruckend wegen der Qualität der Ausstellungen. Bei dieser Ausstellung sitzt oder liegt man viel mehr auf großen Sitzsäcken und über einem schwebt eine überdimesionierte Weltkugel, auf der sich Flüsse formieren, Eiszeiten bilden, Wirbelstürme wüten, Flug-und Schiffsverbindungen erscheinen und vieles mehr sichtbar wird. Fast könnte man meinen man wäre Dr. Alexander Gerst, der aus der Cupola der Internationalen Raumstation ISS auf die Erde blickt. Man kann sich kaum losreißen von diesem beeindruckenden Schauspiel, so faszinierend das Wechselspiel der Bewegungen auf der Weltkugel, die in völliger Dunkelheit schwebt.
Wenn man sich dann aber traut und in den Fahrstuhl steigt und auf die Aussichtsplattform auf ca. 117 Metern Höhe fährt ist die Aussicht großartig, man sieht das Centro Einkaufszentrum, den Rhein-Herne-Kanal und in weiter Ferne das Schalke Stadion.
Am nächsten Tag starten wir im Zeche Zollverein Phänomania Erfahrungsfeld in der historischen Fördermaschinenhalle Schacht 3/7/10. Hier ist für interessierte Kinder alles dabei. Dabei lautet das Motto: Entdecken! Anfassen! Ausprobieren! – Der Freizeitspaß ohne digitalen Schnick-Schnack! Es gibt einen Feuertornado, Klangfiguren, einen Riechbaum, optische Scheiben und diverse Knobelspiele. Gegenüber des Gebäudes befindet sich außerdem ein Spielplatz mit begehbarem Förderturm, der auch für die Außengastronomie genutzt wird. Die Kinder sind begeistert!
Den Nachmittag verbringen wir auf dem imposanten Gelände der Zeche Zollverein. Als ich noch zur Schule ging, in den 90er Jahren, war dieses Gelände noch weitestgehend in dem Zustand nach der Stillegung der Zeche 1986. Man konnte sich dort richtig schmutzig machen, wenn man die Gelegenheit hatte in eine der Hallen zu gelangen. Heute dagegen ist das Gelände hübsch hergerichtet, es gibt Shops und Restaurants. Zwei Museen laden zur Besichtigung ein – das Red Dot Design-Museum und das Ruhr-Museum. Wir schlendern, fotografieren, trinken Kaffee und genießen ein paar Leckereien. Locker kann man hier jedoch einen ganzen Tag oder auch mehrere Tage verbringen und einfach immer wieder kommen. Es ist einfach immer wieder toll.
Wer mehr möchte vom Pott und seinen Denkmälern, der kommt zur Extraschicht, der Nacht der Industriekultur und kann dabei viele der Industrie-Ikonen mit toller Beleuchtung erleben.
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It’s been years since I’ve been to the Pott… this is where I went to school, but even that was a long time ago. The IBA Emscher Park ran from 1989 to 1999, the icons of industrial culture are still standing and there are still more than you can look at a long weekend.
My friend from France also comes, she is from the Nord Pas de Calais, also a former mining region. With her I have already visited years ago the Völklinger Hütte and Carreau Wendel on the German-French border.
We start with the landscape park Duisburg-Nord. In the best weather, we climb around in the old steelworks and look for great perspectives. The children are partly enthusiastic, partly bored. But with french fries at the kiosk we get everything back on track. At the back of the landscape park, we find great climbing walls in the old Möller bunkers, which have been gradually expanded. The highlight for the kids is the big slide, again and again they slide – in formation of two and in formation of three.
From the Landschaftspark, the tour continues to the Oberhausen Gasometer on the Rhine-Herne Canal, where the highly acclaimed exhibition „The Fragile Paradise“ is currently running. The Gasometer is always impressive: the interior in its size, from above it is impressive because of the great view, impressive because of its imposing size, impressive because of the quality of the exhibitions. In this exhibition, you sit or lie much more on large beanbags and above you floats an overdimesioned globe on which rivers form, ice ages form, hurricanes rage, flight and ship connections appear and much more becomes visible. You could almost think you were Dr. Alexander Gerst, looking down on the earth from the cupola of the International Space Station ISS. You can hardly tear yourself away from this impressive spectacle, so fascinating is the interplay of movements on the globe, which hovers in complete darkness.
But if you dare to take the elevator to the viewing platform at a height of 117 meters, the view is magnificent: you can see the Centro shopping center, the Rhine-Herne canal and, in the distance, the Schalke stadium.
The next day we start at Zeche Zollverein Phänomania Erfahrungsfeld in the historic hoisting machine hall shaft 3/7/10. Here is everything for interested children. The motto is: Discover! Touch! Try it out! – Recreational fun without digital gimmicks! There is a fire tornado, sound figures, a smelling tree, optical discs and various puzzle games. Opposite the building there is also a playground with a walk-in winding tower, which is also used for outdoor catering. The children are thrilled!
We spend the afternoon on the impressive grounds of the Zollverein colliery. When I was still at school, in the 90s, this area was still largely in the condition after the closure of the mine in 1986. You could get really dirty there, if you had the opportunity to get into one of the halls. Today, however, the area is nicely arranged, there are stores and restaurants. Two museums invite you to visit – the Red Dot Design Museum and the Ruhr Museum. We stroll, take pictures, drink coffee and enjoy a few treats. Easily, however, you can spend a whole day or even several days here and just keep coming back. It’s just great again and again.
If you want more of the Pott and its monuments, come to the Extraschicht, the night of industrial culture and can experience many of the industrial icons with great lighting.